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Audi-Chef Stadler am Brandenburger Tor: „endlich Mauern einreißen“

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•Rede zum Abschluss der Berliner Falling Walls Conference
•Audi-Chef Stadler: „fehlende oder unterschiedliche Standards als schwere Handelshemmnisse zwischen EU und USA“
•Appell: „Intelligente Autos brauchen intelligente städtische Infrastrukturen. Wir suchen Partner, die hinter die Mauern sehen und die Lebensqualität, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Stadt steigern.“

Am 25. Jahrestag des Mauerfalls hat Audi-Chef Rupert Stadler gefordert, „endlich Mauern in Wirtschaft und Politik einzureißen“. Zum Abschluss der Falling Walls Conference appellierte er in seiner abendlichen Rede am Brandenburger Tor, beim geplanten transatlantischen Handelsabkommen (TTIP) zwischen EU und USA mehr Standards für den gemeinsamen Wirtschaftsraum von 800 Millionen Menschen zu schaffen. Dies sei „noch wichtiger als Einfuhrzölle zu streichen, denn durch verschiedene Vorschriften wird es für unsere Industrie unnötig kompliziert und kostspielig“. Die Verkehrsplaner in Metropolen rief der Audi-Chef unterdessen auf, ihre Infrastruktur ebenso intelligent auszulegen wie Autos der Zukunft sein würden. So könne man den Raum in der Stadt besser nutzen, und die Lebensqualität werde steigen.

Zum Freihandelsabkommen nannte der Vorstandsvorsitzende der AUDI AG, Rupert Stadler, in seiner Rede vor internationalen Wissenschaftlern und Vertretern von Politik und Wirtschaft ein Beispiel: „Bei einem Auto, das Sie in den Vereinigten Staaten kaufen, sind sogar Details wie die Farbe des Blinkers unterschiedlich vorgeschrieben.“

Unterschiedliche Standards auch bei Crashtests und bei Emissionsvorschriften „machen es der Autoindustrie unnötig kompliziert und kostspielig“.
In seiner Rede nahm Stadler Bezug auf die Verleihung der Audi Urban Future Awards am Montag. Freier Raum und freie Zeit seien heute gerade in den Megacities dieser Welt knappe Güter. Er wies darauf hin, dass Pendler auf den Straßen von Peking oder Mexiko City zusammen gerechnet einen Monat pro Jahr im Stau stehen. Dadurch würden Zeit, Geld, Treibstoff verschwendet.

Mit moderner Technologie, die Verkehrsbewegungen vorhersehbar machen, lasse sich auch der städtische Raum besser nutzen. Intelligentere Verkehrsleitsysteme, die Muster des städtischen Lebens erkennen und so Bewegungen von Menschen vorhersagen, würden dabei helfen, das Straßennetz in Zukunft gleichmäßiger auszulasten. Stadler rief dazu auf, die Infrastruktur der Städte künftig stärker mit den Verkehrsteilnehmern zu vernetzen. Der Audi-Dienst Ampelinfo online berechne beispielsweise die Idealgeschwindigkeit für „die perfekte grüne Welle“. Dazu gibt es ein Pilotprojekt in Berlin, wobei bereits jede dritte Ampel online ist.
An Bürgermeister von Metropolen gerichtet, sagte der Vorstandsvorsitzende am Rande der Veranstaltung: „Wir brauchen keine neuen Mauern um die Städte, sondern flexible und intelligente Lösungen. Denn Freiheit definiert sich auch durch die Freiheit der Wahl.“ Er sprach sich für ein Miteinander zwischen Individualverkehr und öffentlichen Mobilitätsangeboten aus und forderte: „Es darf in Zukunft nicht länger als zwei bis drei Minuten dauern, um zwischen den Verkehrsmitteln zu wechseln. Dies gelingt uns nur durch ein vernetztes Gesamtsystem.“
Die Digitalisierung sei der Schlüssel für die Mobilität von morgen. Bei der gebotenen Datensicherheit kann sich Stadler vorstellen, dass die Bürger stärker bereit sind, Informationen über ihren Tagesablauf und geplante Strecken mit der Gemeinschaft zu teilen. Davon profitiere jeder Einzelne. „Es lohnt sich immer dann, eine Mauer einzureißen, wenn das, was uns dahinter erwartet, mehr Möglichkeiten und mehr Freiheit bietet, als das, was wir auf unserer Seite der Mauer bereits haben“, so Stadler.

Audi AG

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